Generelle Empfehlungen
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Zielkonflikte
Normierungen können wertvolle Hilfsmittel sein, um eine bestimmte Qualität von Vorgehensweisen oder Gestaltungstätigkeiten zu sichern. Sie können aber auch dazu verleiten, „one size fits all“-Lösungen anzustreben und bedarfsorientierte, innovative und ganzheitlich nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten ausser Acht zu lassen. Vgl. Ganzheitliche Gestaltung aus der Perspektive der Nutzenden.
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Diese beiden Normen informieren in einem generalisierten Überblick über die unterschiedliche Charakteristik von Staubpartikeln, die über die Atemwege in den menschlichen Körper gelangen können. Abhängig vom Ursprung (Emissionsquelle), den unterschiedlichen Eigenschaften (z.B. chemisch, physikalisch, biologisch) und der Verteilung innerhalb einer umbauten Umgebung, können Partikel ein unterschiedlich hoch gelagertes Risiko der Exposition darstellen. Auf Grundlage von Konventionen, die in den Normen erläutert werden, können Messergebnisse besser verstanden und, einer Systemlogik folgend, eingestuft werden. Die Normen unterstützen bei der Interpretation von festgestellten Partikelkonzentrationen in der Luft, die in Beziehung zu möglichen Gesundheitsrisiken stehen können.
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- Weiterlesen über SN EN ISO 7726:1998: Umgebungsklima - Instrumente zur Messung physikalischer Größen
Zielkonflikte
Normierungen können wertvolle Hilfsmittel sein, um eine bestimmte Qualität von Vorgehensweisen oder Gestaltungstätigkeiten zu sichern. Sie können aber auch dazu verleiten, „one size fits all“-Lösungen anzustreben und bedarfsorientierte, innovative und ganzheitlich nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten ausser Acht zu lassen. Vgl. Ganzheitliche Gestaltung aus der Perspektive der Nutzenden.
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Diese Norm ist Teil einer internationalen Reihe von Normen zur Untersuchung des Umgebungsklimas und dessen Auswirkung auf den Menschen. Die Normen-Reihe zielt darauf ab, Grundlagen zu vermitteln (Klimagrundgrössen: Lufttemperatur, mittlere Strahlungstemperatur, absolute Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit, Oberflächentemperatur) und weist auf einzuhaltende Kriterien bei Untersuchungen zum Umgebungsklima hin. Sie enthält Begriffsdefinitionen, legt Mess- und Prüfverfahren fest und beschreibt spezifisch anzuwendende Methoden zur Messung und Auswertung von physikalisch messbaren Grössen. Für bestimmte Grössen werden Verfahren beschrieben, die zur Messung der Wirksamkeit von Einrichtungen dienen.
Diese Norm dient insbesondere dazu, als Referenzquelle herangezogen zu werden, um ein einheitliches Verständnis zu einzelnen Mess-Parametern und Mess-Verfahren zu erlangen. Ausgewiesener Zweck der Norm ist es explizit nicht, einen einheitlichen Index für die Behaglichkeit oder die thermische Belastung in einer Umgebung anzugeben.
Die Norm kann bspw. hier erworben werden.
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Normierungen können wertvolle Hilfsmittel sein, um eine bestimmte Qualität von Vorgehensweisen oder Gestaltungstätigkeiten zu sichern. Sie können aber auch dazu verleiten, „one size fits all“-Lösungen anzustreben und bedarfsorientierte, innovative und ganzheitlich nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten ausser Acht zu lassen. Vgl. Ganzheitliche Gestaltung aus der Perspektive der Nutzenden.
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Diese Norm kann überall dort zur Orientierung beigezogen werden, wo die Bewertung eines gemässigten Umgebungsklimas angestrebt wird. Sie ist nicht anwendbar auf Umgebungen mit extremem Umgebungsklima (z.B. extreme Wärme- oder Kältebelastung). Darin beschrieben und erläutert werden Grundlagen zum menschlichen Wärmeempfinden und dessen Abhängigkeit von der Wärmebilanz eines Körpers. Davon abhängig sind verschiedene Faktoren des Umgebungsklimas sowie Bekleidung und Aktivität der Menschen. Aus der Kombination der einzelnen Faktoren und deren unterschiedlicher Gewichtung lassen sich charakteristische Werte errechnen (PMV-Index, PPD-Index). Mit ihnen vermag man es, prädiktiv Angaben zur mittleren thermischen Unbehaglichkeit oder Unzufriedenheit zu ermitteln. Dies kann bei der Planung und beim Betrieb technischer Anlagen (HLK) hilfreich sein.
Die Norm kann bspw. hier erworben werden.
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Normierungen können wertvolle Hilfsmittel sein, um eine bestimmte Qualität von Vorgehensweisen oder Gestaltungstätigkeiten zu sichern. Sie können aber auch dazu verleiten, „one size fits all“-Lösungen anzustreben und bedarfsorientierte, innovative und ganzheitlich nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten ausser Acht zu lassen. Vgl. Ganzheitliche Gestaltung aus der Perspektive der Nutzenden.
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Diese Norm ist Teil einer internationalen Reihe von Normen zur Untersuchung des Umgebungsklimas und der Auswirkung auf den Menschen. Die Normen-Reihe zielt darauf ab, Grundlagen zu vermitteln (Klimagrundgrössen: Lufttemperatur, mittlere Strahlungstemperatur, absolute Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit, Oberflächentemperatur) und weist auf einzuhaltende Kriterien bei Untersuchungen zum Umgebungsklima hin. Sie enthält Begriffsdefinitionen, legt Mess- und Prüfverfahren fest und beschreibt spezifisch anzuwendende Methoden zur Messung und Auswertung von physikalisch messbaren Grössen. Für bestimmte Grössen werden Verfahren beschrieben, die zur Messung der Wirksamkeit von Einrichtungen dienen.
Diese Norm dient insbesondere dazu, als Referenzquelle herangezogen zu werden, um ein einheitliches Verständnis zu einzelnen Mess-Parametern und Mess-Verfahren zu erlangen. Ausgewiesener Zweck der Norm ist es explizit nicht, einen einheitlichen Index für die Behaglichkeit oder die thermische Belastung in einer Umgebung anzugeben.
Die Norm kann hier erworben werden.
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Zielkonflikte
- Es ist zu beachten, dass auch bei der Akustikplanung Energieaspekte nicht zu vernachlässigen sind: Wenn beispielsweise bei Bürogebäuden mit massiver Bauweise Wände und Säulen mit ungewollt isolierenden Akustikelementen versehen werden, kann das das Kühlungs- bzw. Heizkonzept des Gebäudes unterwandern. Entsprechend wird empfohlen, in solchen Fällen thermisch leitende Akustikelemente einzusetzen oder diese vertikal zur Wandfläche zu positionieren.
- Werden einzelne Arbeitsbereiche nicht zu gross gestaltet und so die individuell entstehenden visuellen und akustischen Eindrücke begrenzt gehalten, schützt dies vor Ablenkung und Unterbrechung, schafft eine Art Territorium und reduziert gleichzeitig Dichtestress.
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Leistungs- und Wohlbefindensbeeinträchtigungen durch Lärm stellen in offenen Büroumgebungen ein weit verbreitetes Problem dar[1]. Dies hängt hauptsächlich mit den folgenden beiden Umständen zusammen:
- Zum einen ist in vielen Büros Privatheitsregulation und damit auch Schutz vor Bürolärm (bspw. durch Verfügbarkeit von Zonen für konzentriertes Arbeiten, Räume für Telefonate und Ad Hoc Sitzungen, Ermöglichung von Home Office etc.) nur sehr beschränkt möglich – entsprechend kann man sich in solchen Büros dem Lärm nur schwer entziehen.
- Zum anderen wird der Raumakustik beim Bau oder im Betrieb von Bürogebäuden häufig zu wenig Beachtung geschenkt oder umgesetzte Massnahmen haben nicht die erhoffte Wirkung.
Ein wichtiger Ursprung für den zweitgenannten Missstand könnte in unzutreffenden Annahmen über die menschliche Lärmwahrnehmung zu finden sein: Häufig wird angenommen, dass die Störwirkung von Bürogeräuschen zur Hauptsache von ihrer objektiv messbaren Lautstärke abhängig sei. Dies trifft so nicht zu. Viel stärker als von der Lautstärke hängt die empfundene Störwirkung typischer Bürogeräusche von der Qualität des Geräuschs (Informationsgehalt, zeitlicher Verlauf) und der Aktivität der beurteilenden Person ab[2]. In Übereinstimmung mit dieser Theorie empfinden bspw. konzentriert einzeln arbeitende Personen von allen Lärmquellen im Büro die Gespräche von Arbeitskollegen als am störendsten[3]. Dennoch ist an Standardarbeitsplätzen nebst Konzentration zugleich meist auch informelle Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden erwünscht. Die Sprachverständlichkeit in Büroräumen muss also nicht – wie durch Minimierung von Nachhallzeiten oft unbewusst praktiziert - generell maximiert sondern je nach Anforderungen bewusst und räumlich differenziert hergestellt werden. Selbstverständlich ist aber eine grobe Orientierung an der DIN 18041 „Hörsamkeit in kleinen und mittelgrossen Räumen“ dennoch sinnvoll, da es bei der Raumakustik nicht nur um Sprachverständlichkeit sondern bspw. auch um wahrgenommene Klangqualität und Lautstärke, um Orientierung und Sprecherlokalisierung wie auch um die Vermeidung von Effekten wie Echos und stehende Wellen geht. Generell kann die Raumakustik und damit auch die Sprachverständlichkeit bzw. der Schutz vor Störungen durch Gespräche gesteuert werden, indem Raumoberflächen (Böden, Wände, Fenster, Türen, Decken, Raumvolumina etc.) und Innenausbau (Doppelböden, Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Möblierung, Akustikelemente etc.) gezielt und aufeinander abgestimmt gestaltet werden. Zum einen lässt sich dadurch beeinflussen, ob die Schallausbreitung durch Objekte verhindert wird und zum andern bestimmen die Objektoberflächen wie stark Schall reflektiert und weitergeleitet/ bzw. absorbiert und „geschluckt“ wird. Generell zu vermeiden sind gegenüberliegende, glatte, harte Flächen, da dies zu unangenehmen Echoeffekten führen kann. Wenn absorbierende Materialien zum Einsatz kommen, so ist zu bedenken, dass
- Absorptionsgrade meist von den Frequenzen (Tonhöhen) der Geräusche abhängen
- Absorptionseffekte nicht selten nur in bestimmten Frequenzbereichen erwünscht sind
- die Fläche des Absorbers häufig wichtiger ist als sein eigentlicher Absorptionsgrad
Für den häufig anzutreffenden Fall von offenen Bürostrukturen mit verschiedenen Standardarbeitsplatzbereichen (für unterschiedliche Teams) wird empfohlen, die Sprachverständlichkeit zwischen folgenden Bereichen möglichst gering zu halten:
- Zwischen direkt benachbarten Arbeitsplätzen innerhalb eines Arbeitsbereichs (wenn Personen sitzen und den Sprachschall nicht gezielt in Richtung der benachbarten Person lenken)
- Zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen
- Zwischen Arbeitsbereichen und Durchgangszonen
- Zwischen Arbeitsbereichen und angrenzenden Räumen
Bewährt haben sich in dieser Hinsicht folgende Gestaltungsoptionen:
- Geschlossene Regale, Schränke, Stellwände oder spezielle Raumgliederungssysteme mit schallschirmenden aber auch schallabsorbierendenen Eigenschaften zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen oder zwischen Arbeitsbereichen und Durchgangszonen[4]. Diese reduzieren Störungen durch Gespräche aus angrenzenden Arbeitsbereichen und Verkehrsflächen.
- Bezüglich der Schallabschirmung direkt benachbarter Arbeitsplätze haben sich zusätzlich zu schallabsorbierenden Raumoberflächen auf den Tischen montierte, schallabsorbierende Aufsätze bewährt. Bei Arbeit nahe am Pult mindern diese den Direktschall und damit die Sprachverständlichkeit für die benachbarten Arbeitsplätze, ermöglichen aber durch ihre Begrenztheit dennoch Kommunikation und Blickkontakt zwischen den Arbeitsplätzen.
- Separate Räume bzw. Raum-in-Raum-Lösungen sollten mit möglichst schalldämmenden Wänden von einander abgegrenzt sein. Dies nicht nur, um Störungen durch Gespräche zu vermeiden sondern auch um vertrauliche Gespräche zu ermöglichen.
- In besonderen Fällen kann es auch Sinn machen, die Sprachverständlichkeit mittels sogenanntem Soundmasking herabzusetzen. Die zuvor genannten Massnahmen sind diesbezüglich aber meist effektiver.
Selbstverständlich sind für andere Nutzungen als die oben beschriebene auch andere raumakustische Zielsetzungen und Massnahmen nötig (z.B. hohe Sprachverständlichkeit in Seminarräumen). Raumakustik inklusive bewusster und differenzierter Gestaltung der Sprachverständlichkeit ist ein sehr komplexes Thema. Entsprechend ist bei der Gestaltung von Büroarbeitsplätzen der Einbezug von Akustikplanern sehr zu empfehlen. Der Einbezug sollte möglichst zu einem frühen Zeitpunkt der Planung erfolgen, da im Nachhinein vorgenommene Akustikmassnahmen oft teuer und manchmal weniger effektiv sind.
[1] Schlittmeier and Liebl (2015)
[2] Es sei denn, es handelt sich um derart laute Geräusche, so dass sie nicht nur störend sondern sogar gesundheitsbeeinträchtigend sind. Dies ist aber in gewöhnlichen Bürogebäuden nie der Fall.
[3] Schlittmeier and Liebl (2015)
[4] Hilge and Nocke (Unbekannt)
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Das Problem mit individuellen Einflussnahmemöglichkeiten ist, dass diese nicht nur komfortoptimierend sondern je nach Bauweise des Gebäudes und nach Kompetenz und effektivem Verhalten der Nutzenden auch nicht vernachlässigbar energierelevant und komfortsenkend sein können. Deswegen ist beim modernen Bürobau eine Tendenz zur möglichst weitgehenden Gebäudeautomation festzustellen. Weil viele Automationssysteme bislang aber noch nicht wie gewünscht funktionieren (Einsparpotenzial nicht ausgeschöpft, hergestellte Bedingungen entsprechen den Bedürfnissen der Nutzenden nicht) oder ihre Funktion für die Nutzenden nicht einsichtig ist, senkt dies den Komfort aus Sicht vieler Arbeitnehmenden beträchtlich (am meisten Anlass zu Beschwerden geben nicht öffenbare Fenster aber auch automatisiert und nicht nachvollziehbar gesteuerte Verschattungssysteme). Aus diesem Grund führt die zunehmende Automation meist nur in der Theorie zur erhofften Komfortmaximierung und Energieverbrauchsreduktion. Nutzende suchen und finden immer einen Weg, um sich die akzeptabel zu gestalten, sei es durch den Einsatz privater elektrischer Geräte (Heizgeräte, Ventilatoren, Schreibtischleuchten etc.) oder durch Manipulationen am Gebäude (Öffnen/ Blockieren von Türen, Fenstern und Storen, Abdecken von Lüftungsauslässen und Sensoren etc.).[1]
[1] Hoger (2012); Windlinger et al. (2012)
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Nonterritoriale, aktivitätsorientierte Arbeitsplatzkonzepte sehen vor, dass die Büronutzenden je nach aktueller Aufgabe und aktuellen Bedürfnissen frei wählen können, in welcher Zone und an welchem Arbeitsplatz Sie arbeiten möchten, dass sie aber im Gegenzug auf einen festen, persönlichen Arbeitsplatz verzichten. Die genannten Zonen unterstützen dabei jeweils unterschiedliche Aktivitäten mit unterschiedlichem Interaktionsgrad und unterschiedlicher Möblierung. Beispiele hierfür sind Zonen für konzentriertes, zurückgezogenes Arbeiten sowie Bereiche für spontane und geplante Besprechungen, Telefonate, Projektarbeit, Erholung, Verpflegung und informellen Austausch.
Bei sorgfältiger, nutzerorientierter Planung und Umsetzung (Anpassung an spezifische Bedürfnisse der Unternehmung und der beschäftigten Mitarbeitenden) haben nonterritoriale, aktivitätsorientierte Bürokonzepte den Vorteil, dass Nutzende ausreichend Kontrolle über ihre Interaktionsverfügbarkeit und die Ausstattung ihres Arbeitsplatzes erhalten und damit in ihrer Arbeit unterstützt werden. Ausserdem können sie ihren Arbeitsplatz auch nach weiteren komfortbezogenen Gesichtspunkten (Klima, Beleuchtung, Luftqualität, Aussicht etc.) auswählen. Der Verzicht auf individuell zugewiesene Arbeitsplätze bedeutet potenziell auch Einsparung von Fläche und damit Reduktion des Energieverbrauchs und der Miet- und Betriebskosten. Dies deshalb, weil die persönlichen Arbeitsplätze in konventionellen Büroformen oft nur zu 50 % und weniger der Arbeitszeit tatsächlich belegt sind und somit Arbeitsplätze ungenutzt leer stehen sowie unnötig klimatisiert und beleuchtet werden. In gut geplanten non-territorialen aktivitätsoritentierten Büros[1]
können solche Flächen für ein vielfältigeres Zonenangebot und zum Auffangen von Belegungsschwankungen genutzt werden. Ausserdem erweisen sich non-territoriale Konzepte als äusserst flexibel bei Veränderungen der Raumorganisation[2] und allfällige Umzugskosten werden beträchtlich reduziert, da unpersönliches Mobiliar nicht mit an den neuen Ort transportiert werden muss.
Trotz der vielen Vorteile solcher Bürokonzepte sind auch einige Herausforderungen zu nennen, die mit der Konzeptumstellung typischerweise anzutreffen sind und deshalb (auch im ohnehin wichtigen Change Management) besondere Beachtung verdienen:
- Umgang mit Stauraum für Dokumente, Bücher, Arbeitsmaterialien und -geräte etc.: beispielsweise wie viel Stauraum erhält eine Person? Was ist zu digitalisieren? Welche Funktionen benötigen aufgrund von Zugriffsbedarf auf physische Dokumente und Arbeitsmittel fixe Arbeitsplätze?
- Bedürfnis zur Personalisierung des Arbeitsplatzes: Wie kann trotz geteilter Arbeitsplätze ein Mindestmass an Personalisierungsmöglichkeit gewährleistet werden?
- Technologie: Mobiles Arbeiten setzt voraus, dass beispielsweise auch entsprechende Zugriffs-, Speicher- und Kommunikationsmöglichkeiten vorhanden sind
- Führung und Teamzusammenhalt: Wie können besonders in grösseren Büroumgebungen Personen geführt und der Zusammenhalt von Teammitgliedern erhalten werden, wenn diese verstreut sitzen und unter Umständen nur schwer zu lokalisieren sind?
[1] Vgl. Windlinger, Gersberg, and Konkol (2015)
[2] Windlinger er al., 2015, Windlinger, Konkol, Schanné, Sesboué, and Neck (2014)
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Zielkonflikte
Sind Beschattung und Blendschutz gleichzeitig vorhanden, entstehen folgende Synergien:
-
Einsparung durch weniger Kunstlicht-Bedarf, da diffuses, blendfreies Tageslicht verfügbar ist
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Im Winter kann an Südfassaden durch solare Wärme gewonnen werden
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Viele jüngere Bürogebäude weisen einen hohen Fensterflächenanteil auf. Die Ziele, die damit verfolgt werden sind Tageslichtnutzung, passive Wärmegewinne im Winter aber nicht selten auch ästhetische, rein auf Aussenwirkung bezogene Gesichtspunkte. Mit grösser werdendem Fensterflächenanteil steigt auch die Bedeutung eines gut funktionierenden Sonnenschutzes, der die Büroräume vor allem im Sommer vor direkter Sonneneinstrahlung und damit auch vor Überhitzung und unnötigen Kühlaufwänden schützt. Bei extremen Aussentemperaturen kann der Sonnenschutz ausserhalb der Arbeitszeiten auch zur zusätzlichen Wärmedämmung des Gebäudes verwendet werden.
Die Herausforderung für die Gestaltung von modernen Sonnenschutzsystemen besteht darin, dass Ansprüche der Nutzenden (Aussicht, Tageslichtnutzung, Blendschutz) und Energieziele (je nach Aussenverhältnissen Wärmeschutz oder passive Wärmegewinne) nicht immer im Einklang stehen. Die Frage lautet deshalb: Wie muss ein Verschattungssystem gestaltet und gesteuert werden, so dass mit möglichst geringem Energieeinsatz komfortables, gesundes und produktives Arbeiten unterstützt wird?
Auf dem Markt sind zurzeit unterschiedlichste Verschattungssysteme erhältlich, die den genannten Ansprüchen unterschiedlich gut gerecht werden. Wichtig hierbei sind vor allem
- aussen liegende Schutzvorrichtungen, um Aufheizung der Räume effektiv zu vermeiden
- kleine, separat ansteuerbare Segmente (also eher pro Fensterelement statt ganze Fassadenelemente)
- Übersteuerungsmöglichkeiten und deren intuitive Verstehbarkeit für Nutzende
- hohe Lichtdurchlässig (nur diffuses Licht ohne Blendung)
- Tageslichtlenkung (bspw. kann das Tageslicht mittels Reflexion an speziellen Lamellen gezielt in den gewünschten Raumbereich gelenkt werden – auf diese Weise ist auch eine Indirektbeleuchtung über eine gut reflektierende Decke ist möglich)
- Art, Anzahl und Platzierung von Sensoren
- Automatisierungseinstellungen wie beispielsweise Sonnenstands- und Bewölkungsadaption, Reaktionszeiten, Rückwechsel vom Übersteuerungs- in den automatisch gesteuerten Modus
- Wind- und Frostbeständigkeit
- ggf. automatische Nachführung des Lamellenwinkels und
- Entkopplung vom Blendschutz (zwei separate Systeme verwenden)
- Abstimmung auf die künstliche Beleuchtung
- niedrige Unterhaltskosten.
Zu unterscheiden sind zudem vertikale und horizontale Verschattungssysteme – vertikale Systeme sind heute Standard, horizontale ermöglichen durchgehend Aussicht und Tageslicht, haben aber andere Nachteile .
In vielen Fällen werden aussenliegende vertikale Lamellensysteme eingesetzt, die nicht nur dem Sonnenschutz dienen sondern gleichzeitig auch Blendschutz bieten sollen. Wie oben aufgelistet, wird hier aber empfohlen, für Sonnen- und Blendschutz zwei separate Systeme zu verwenden, da Blendung auch dann auftreten kann, wenn Wärmegewinne durch direkte Sonneneinstrahlung erwünscht sind . Zudem sind separate Blendschutzsysteme idealerweise so gestaltet, dass sie einerseits pro Arbeitsplatz vorhanden sind und andererseits von unten her hochgefahren werden können, damit Tageslichteinfall trotzdem weiterhin möglich ist.
Um in jedem individuellen Anwendungsfall das optimale System oder die optimale Kombination von Systemen einzusetzen, sind Fachplaner unumgänglich.
Doch nicht nur die Wahl der technischen Sonnenschutz-, Blendschutz- und Lichtlenksysteme ist entscheidend. Auch informiertes, konzeptgerechtes Nutzendenverhalten (verantwortungsvolle Übersteuerung, keine Manipulationen) gewinnt in modernen, stark isolierten Gebäuden (in denen interne Wärmelasten nicht mehr so leicht abgeführt werden können) an Bedeutung. Verantwortungsvolles Nutzendenverhalten bzw. Akzeptanz kann aber nur erwartet werden, wenn den Nutzenden bekannt ist, wie das Gebäude und sein Verschattungssystem funktioniert[1]. Entsprechend ist auf intuitive Verständlichkeit des Sonnenschutzes und des Gebäudes oder Information der Nutzenden über deren Funktionsweise zu achten. Intuitive Verständlichkeit kann auch über Nutzerfeedbacksysteme sichergestellt werden. Dass ein solches Verständnis bislang nicht vermittelt wird, zeigen Befragungen, bei denen nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der Teilnehmenden die Übersteuerung des Sonnenschutzes als besonders energierelevantes Verhalten einstuft.
[1] Beispielsweise blockieren viele Verschattungssysteme zwar beim Herunterfahren die Sicht und den Tageslichteinfall vollständig, führen aber - sobald sie aber in der Endposition sind - die Lamellen nach womit Tageslichteinfall und Sicht nach Aussen teilweise wieder möglich sind. Oft werden Verschattungssysteme aber bereits übersteuert, bevor sie diese Position erreichen, weil Nutzenden der angezielte Endzustand der Lamellen nicht bewusst ist.