Temperatur-Setpoints im Winter aufgrund interner Lasten nicht zu hoch einstellen
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Die Lufttemperatur im Winter liegt in Schweizerischen Bürogebäuden oft oberhalb der Empfehlungen (aufgrund Unterschätzung der internen Lasten, Problematik von schwankender Belegung, Geräteverwendung und Aussentemperatur). Falls die Raumlufttemperatur im Winter tatsächlich zu hoch ist, wird empfohlen, diese schrittweise und geringfügig, auf keinen Fall abrupt und drastisch zu reduzieren. Senkung der Temperatur durch Lüftung ist energetisch wenig nachhaltig. Selbstverständlich wäre aber eine auf Wetter- und Belegungsprognosen gestützte Heizungs- bzw. Kühlungssteuerung wünschenswerter.
Von einer Information der Nutzenden über eine Temperatursenkung ist eher abzuraten bzw. eine allfällige Information ist gut zu durchdenken. Eine Ankündigung der Senkung kann zu unerwünschten Placeboeffekten oder der Sensibilisierung der Nutzenden auf die Temperaturthematik führen. Dies wiederum hätte zur Folge, dass bei einer Ankündigung der Senkung mehr Beschwerden gemeldet werden als wenn die Senkung nicht angekündigt wird.
Im Zusammenhang mit der Wahl von Temperatursetpoints empfehlen wir zudem auch, Anpassungen auf Wunsch von Gebäudenutzenden nur dann vorzunehmen, wenn entsprechende Beschwerden repräsentativ sind und andere Massnahmen keine Wirkung zeigen. Andere Massnahmen können sein: Die Nutzenden können bei Beschwerden auf Ihre Handlungsmöglichkeiten im Bereich Kleidung hingewiesen werden. Ebenfalls dürfte eine Information über die energetischen Vorteile von nicht allzu hoher Raumtemperatur und über die Regel der Orientierung am Allgemein- und nicht am Individualwohl der Nutzenden eine toleranz- und akzeptanzfördernde Wirkung haben.