Messungen mit dem Ziel der Optimierung der Büroraumqualität befassen sich meist mit der Klärung von Ursachen bestehender Probleme im Bereich Komfort. Ist das hierzu verwendete Messkonzept geeignet, gut umgesetzt und kommuniziert, so ergeben sich aus den Messungen die erwünschten Ansatzpunkte zur Lösung der bestehenden Komfortprobleme. Auch hier sei aber wieder auf die Tatsache verwiesen, dass (a) Bürogebäudenutzende ihre räumliche und soziale Büroumgebung immer ganzheitlich wahrnehmen und (b) nutzerorientierte Massnahmen immer auch eine nicht zu vernachlässigende ökologische und ökonomische Dimension haben. Entsprechend führen rein technische Optimierungen ohne Beachtung des Zusammenspiels aller relevanter Faktoren nur selten zum Erfolg. Vielmehr ist die Optimierung des Gesamtsystems (Bürogebäude-Tätigkeiten-Nutzende) anzustreben und es sind in gleicher Weise soziale, ökologische und ökonomische Kriterien zu beachten (vgl. auch Gestalten Sie ganzheitlich und aus der Perspektive der Nutzenden). So kann es bspw. sein, dass bei nutzerseitig geäusserten Luftqualitätsbeschwerden mit anschliessend festgestellten erhöhten CO2-Werten, die Erhöhung der Luftwechselrate alleine nicht zum Erfolg führt, da sie nicht nur erwünschte Effekte (CO2-Abtransport) sondern auch unerwünschte Nebeneffekte hat (z.B. Zugluft, erhöhter Energieverbrauch). Ebenfalls könnten soziale Aspekte (z.B. Informationen über die Funktionsweise der Lüftung, Unzufriedenheit mit der Arbeitstätigkeit) vernachlässigt worden sein.
Unabhängig davon, welche Massnahmen zur Optimierung einer Büroumgebung aufgrund der durchgeführten Messungen getroffen werden: Bürogebäudenutzende sollten bereits im Vorfeld über Massnahmen informiert und je nach Bedeutsamkeit der Veränderung sogar in die Lösungsfindung einbezogen werden (partizipativer Ansatz). Damit wird einerseits proaktiv mit entstandenen Erwartungen bezüglich Veränderung/Optimierung umgegangen und andererseits Akzeptanz für die geplante Lösung geschaffen.