Wenn Menschen Bewertungen des Klimas und der Luftqualität in einem Bürogebäude vornehmen müssen, ist zu beobachten, dass gewisse Unzufriedenheitsbekundungen in der Regel gemeinsam auftreten: Die Bewertung „zu warm“ geht üblicherweise einher mit den Bewertungen „schlechte Luft“ und „zu trockene Luft“ während die Bewertung „zu kalt“ häufig gepaart ist mit der Wahrnehmung von „wechselnder Temperatur“ und „Zugluft“. Im Grunde sind also zwei Arten von Unzufriedenheit mit dem Klima zu unterscheiden: Einerseits die Wahrnehmung „zu warm, zu trocken, schlechte Luft“ und andererseits der Eindruck „zu kalt, wechselnd und zugig“. Aufgrund von Schwankungen des Innenraumklimas im Tages-, Wochen- und Jahresverlauf können aber beide gegensätzlichen Empfindungen von ein und derselben Person berichtet werden.
Beide Arten der Unzufriedenheit mit dem Klima und der Luftqualität im Büroraum gehen mit einer erhöhten Auftretenswahrscheinlichkeit für diverse gesundheitliche Beschwerden (Erschöpfungssymptome, Haut-, Atemwegs- und Augenbeschwerden) und für niedrige Arbeitsumgebungszufriedenheit einher. Erwähnenswert hierbei ist, dass es in den von uns untersuchten Bürogebäuden nicht die messbaren Klimaparameter (z.B. Raumtemperatur, CO2, Luftgeschwindigkeit) sind, welche solche Beschwerden vorhersagen können, sondern die wahrgenommene, individuelle Zufriedenheit mit dem Raumklima. Entsprechend sollte künftig, nebst dem Bestreben, bestehende Empfehlungen zu Klimakennwerten einzuhalten, vermehrt auch die Erhöhung der subjektiven Zufriedenheit mit den klimatischen Verhältnissen und der Luftqualität in Bürogebäuden verfolgt werden.
Die Schwierigkeit bei der Herstellung eines für alle Nutzenden zufriedenstellenden Raumklimas inklusive guter Luftqualität (im Folgenden nur noch „Klima“ genannt) ist, dass unveränderbare, gebäudeweit konstante Klimaverhältnisse in Bürogebäuden niemals alle sondern immer nur einen Teil der Nutzenden zufriedenstellen können, da Nutzende zumindest bei der Feinjustierung des Klimas unterschiedliche Präferenzen haben. Das Ziel muss es deshalb sein, bereits beim Grundklima des Gebäudes die Präferenzen möglichst vieler Gebäudenutzender zu treffen, gleichzeitig aber auch Präferenzanpassung zu erlauben sowie die Akzeptanz von nicht immer zu 100% präferenzkonformen raumklimatischen Bedingungen zu fördern. Folgen Sie den beiden Links oder nutzen Sie das Navigationsmenü, um konkrete Empfehlungen zu den beiden Punkten zu erhalten.